Baueme_pflanzen_kritik

Kritik am Bäume pflanzen als CO2-Ausgleich

Kakao & dessen Transport verursacht CO2 – dieses wollen wir ausgleichen. Aber das reicht uns noch nicht: Die komplette Firma LOMI soll CO2-neutral sein.

Wie also kompensiert man CO2-Ausstoß?
Sehr viele Firmen geben hier „Bäume pflanzen“ als Lösung an.

Bäume oder Wälder binden Kohlendioxid. Dieser Fakt ist unumstritten. Aber wie viel denn eigentlich? Die Speichermenge pro Baum an CO2 ist abhängig von der Holzmasse und der Dichte. Auch spielt das Alter der Bäume eine Rolle, denn sehr junge Wälder speichern weniger CO2 als alte Wälder. (Eine Buche kann in 120 Jahren 3,5 Tonnen CO2 aufnehmen.)
Auf die Geografie kommt es auch an, denn tropische Wälder wachsen  aufgrund des feuchtwarmen Klimas besonders schnell. Daher können sie entsprechend mehr CO2 im gleichen Zeitraum aufnehmen und speichern. Den Amazonas als die Lunge der Welt zu bezeichnen ist also berechtigt. [naturefirst]

In Deutschland kostet das Pflanzen eines Baumes zwischen 1 und 5 €. [taz]
Aber Achtung: Bäume in Deutschland pflanzen und dies als CO2-Ausgleich zu werten ist gar nicht möglich, da die Bundesregierung sich die CO2-Speicherung aller Bäume in Deutschland anrechnen lässt.
Es wäre somit eine Doppelberechnung, wenn Unternehmen ihren CO2-Ausstoß in Deutschland mit Baumpflanzungen kompensieren würden. [wald.de]
Weltweit kann man schon ab 7 Cent einen Baum pflanzen lassen.

Das klingt doch alles erstmal super, oder!?  Leider ist es aber auch unumstritten, dass der Klimawandel jetzt sofort und nicht erst in 25 oder 120 Jahren aufgehalten werden muss. [greenpeace]

Konkret ist das Problem, dass heute COausgestoßen wird und man mit dem Bäume pflanzen hofft, dieses CO2 in vielen Jahren kompensieren zu können. Dabei pflanzen die Unternehmen aber nicht selbst die Bäume, sondern Spenden das Geld an Organisationen, welche die Bäume pflanzen.

Bäume pflanzen als CO2 Ausgleich birgt also folgende Risiken: 

  1. In den ersten Jahren nach dem Pflanzen nehmen die gepflanzten Bäume kaum CO2 auf, einfach weil sie zu klein sind. Aber genau jetzt bräuchten wir effektive CO2 – Reduzierung für den Stopp des Klimawandels. 
  2. Von den gepflanzten Setzlingen (Mini-Bäume) überleben nicht alle.
  3. Leider wird doch des Öfteren die gleiche Art von Bäumen gepflanzt, was einer Monokultur entspricht. In einer großangelegte Studie der Universität Halle Wittenberg konnte nachweisen werden, dass Mischwälder rund doppelt so viel Kohlenstoff speichern können, wie Monokulturen. Außerdem haben Monokulturen schlechte Zukunftsaussichten. Sie kommen mit dem Klimawandel nicht zurecht und sind nicht gut für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Lebensraum der Tier- und Pflanzenarten.
  4. Die Organisationen, die die Bäume pflanzen, kaufen seltenst das Land, auf dem die Bäume gepflanzt werden. Dafür würde das gespendete Geld auch gar nicht ausreichen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der Landbesitzer das Land morgen an einen Konzern verkauft, der wieder alles platt macht.

Falls ein Baum nicht überlebt, so gibt er übrigens fast die selbe Menge an CO2 wieder frei, die er vorher gespeichert hat. Deshalb entsprechen Aufforstungsprojekte nicht den strengen Anforderungen des sogenannten „Gold Standard“ für CO2-ausgleichende Projekte.

Also doch keine Bäume pflanzen? 
Doch. Wir kompensieren trotzdem mit Auffortungsprojekten, weil Bäume langfristig eine Möglichkeit ist, mehr CO2 aus der Luft aufzunehmen. 

Aber zusätzlich kompensieren wir unseren Ausstoß auch nochmal mit Projekten die einen sofortigen Einfluss haben. Du kannst an unserer Instagram Umfrage teilnehmen, um zu entscheiden, in welches Projekt wir investieren sollen. 

Genau richtig, wir kompensieren also quasi doppelt! Aber schließlich gibt es – Stand heute- nur einen Planeten mit Schokolade und den lohnt es sich ja wohl zu schützen. 

Aufforstungsprojekte

Quellen und weitere Informationen:

2 Kommentare zu „Kritik am Bäume pflanzen als CO2-Ausgleich“

  1. „Also doch keine Bäume pflanzen?
    Doch. Wir kompensieren trotzdem mit Auffortungsprojekten, weil Bäume langfristig die einzige Möglichkeit sind, mehr CO2 aus der Luft aufzunehmen. “

    Liebe Lomies,
    ihr habt euch wirklich Mühe gegeben umfassende Infos zusammenzutragen und stellt euch dem Problem, in dem ihr sogar „doppelt“ kompensiert. Aber eure Aussage auf der Internetseite, sh oben stimmt einfach nicht. Die beste Methode C02 aus der Luft zu binden und dauerhaft festzulegen an Land sind unsere Moore. 1 Hektar Moor ist sechsmal so effektiv 1 Hektar Wald.

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